NEU: Wissenschaftliche Studienreise nach Guinea-Bissau

 

 

Reiseverlauf:


Bissau – Buba (Parque Nacional Lagoas de Cufada) –
Jemberem (Parque Nacional Cantanhez ) –

Bolama – Canhabaque –
Parque Nacional João Vieira e Poilão
–   Parque Nacional Ilhas de Orango – Bissau

 

Tag 1 - Ankunft in Bissau
Ihr erstes Quartier in Guinea-Bissau ist das Hotel Azalai 24 de Setembro im ruhig gelegenen Stadtteil Santa Luisia. Bei Ihrem ersten gemütlichen Abendessen tauchen Sie ein in die quirlige, aber friedliche Atmosphäre des nächtlichen Musik begeisterten Bissau.

Tag 2 - Stadtrundgang durch Bissau
An Ihrem ersten Tag besuchen Sie das alte portugiesische Stadtzentrums Bissau-Velho mit seinen zahlreichen, z.T. wieder renovierten Kolonialbauten. Entlang der Hauptattraktionspunkte: dem Praça dos Heróis des Nacionaisis, Praça Ché Guevara, Präsidentenpalst, der Kathedrale, dem massiven Denkmal am Hafen, das an den Beginn des Unabhängigkeitskampfes 1959 erinnert, und den prächtigen, inzwischen restaurierten Kolonialgebäuden an der Av. Amilcar Cabral werden Ihnen die Hauptetappen der Kolonialgeschichte Guinea-Bissaus erläutert. Das pulsierende Lebens spielt sich heute entlang der geschäftigen Hauptstrasse, der Av. 14 de Novembro ab, an der sich auch der grösste Markt der Stadt, der Mercado de Bandim, befindet.
Einen ersten Eindruck der vielfältigen Landschaften des Landes, seiner Kultur, der verschiedenen Bevölkerungsgruppen und der Historie gewinnen Sie am Nachmittag im Ethnologischen Museum auf dem Universitätscampus.

 

Tag 3 - Transfer von Bissau nach Buba (225 km, 4h)
Die Fahrt nach Buba im klimatisierten Bus führt von Bissau aus Richtung Osten in das Zentrum des Festlandes von Guinea-Bissau. Die Strecke führt über flaches Gebiet, weitgehend Savannenlandschaft und kleine Dörfer.
Gegen Mittag erreichen Sie die imposanten Saltinho-Wasserfälle des Rio Corubal. Sie geniessen das Mittagessen im Campement Pousada do Saltinho mit Blick auf den Wasserfall.    
Das heutige Ziel - die Hafenstadt Buba am Rio Grande de Buba, unmittelbar am Eingang zum Nationalpark Lagoas de Cufada gelegen - erreichen Sie am späten Nachmittag, wo Sie Quartier nehmen im Pousada Bella Vista.
Dort begegnen Sie auch Ihrem einheimischen Führer, der Sie am nächsten Tag durch den Park führen wird. Er gibt Ihnen detaillierte Informationen über die Besonderheiten des Parks, führt Sie in die Dörfer und zeigt Ihnen die schönste Plätze für die Beobachtung von Tieren und Vögeln.

Tag 4 - Besuch des Nationalparks Lagoas de Cufada
Der Nationalpark Lagoas de Cufada wurde im Jahr 2000 als erste geschützte Region in Guinea-Bissau gegründet. Er hat eine Fläche von 890 km2. Im Park leben in mehreren Dörfern etwa 5000 Menschen unterschiedlicher Ethnien, unterschiedlicher Religion (Christen, Muslims, Animisten) mit jeweils ganz unterschiedlichen ökonomischen Prämissen,  Siedlungsverhalten, unterschiedlichen Präferenzen zu bestimmten Tieren und Pflanzen, unterschiedlichem Jagdverhalten, kulturellen Werten etc.
Die Isoliertheit der Gebiete über Jahrhunderte erschuf vielfältige ökologische und soziale Gleichgewichte: in der Natur, zwischen Natur und Menschen und auch unter den Menschen verschiedener Ethnien und Religionen. Die Anerkennung der Gebiete als geschützte Regionen verändert seit einiger Zeit die natürlichen wie auch die sozialen Ökologien der Parks. Neue Akteure und Einflüsse treten auf: der Staat, NGOs, verschiedenste Naturschutz- und Kulturorganisation, Geld und Marktökonomie, der Einfluss von Medien und Globalisation, Wissenschaftler und nicht zuletzt auch Touristen, wodurch sich die Gleichgewichte verschieben. Das Leben in den Parks verändert sich. Es bieten sich neue Möglichkeiten für die Bewohner, aber es treten auch neue in diesen Gebieten bislang nicht gekannte soziale und Umweltproblematiken auf. 
Im Park leben Schimpansen und zahlreiche andere Affenarten, Flusspferde, verschiedene Antilopenarten, darunter die Pferdeantilope, Gazellen, Büffel, Krokodile, Wasserböcke und Manatis sowie natürlich unzählige Vogelarten.

 

Tag 5 - Fahrt von Buba nach Jemberem (90 km, 3h)
Nach einer etwa 3-stündigen Fahrt erreichen Sie Jemberem, einen kleinen Ort am Eingang zum Nationalpark Cantanhez. Sie übernachten im Camp Casa de Passagem. Am Abend werden Sie wiederum von Ihrem einheimischen Führer auf den Besuch des Parks am nächsten Tag eingestimmt.

Tag 6 - Besuch des Nationalparks Cantanhez
Der Besuch des 2008  gegründeten Nationalparks Cantanhez mit einer Fläche von 1057 km2 ist einer der Höhepunkte der Reise.
Sie durchfahren und durchlaufen - im Jeep, auf einer Piroge und zu Fuss - einen sehr besonderen Wald, einen der letzten Primärwälder mit dem für der Region typischen Mosaik aus Mangroven, tropischem Wald, Palmenwäldern, Savannen, Grasland und landwirtschaftlichen Nutzflächen.
Zu den Bewohnern des Parks zählen Gazellen, Hyänen, Elefanten, Schimpansen und zahlreiche anderen Affenarten, Flusspferde (Hippos), Antilopen, Gazellen, Büffel und natürlich unzählige Vogelarten. Im Park befinden sich zudem mehr als 30 heilige Stätten, die von der lokalen Bevölkerung, insgesamt rund 25.000 Menschen, geschützt werden.
Übernachtung wieder in Jemberem, im Camp Casa de Passagem.

 

Tag 7 - Transfer von Jemberem nach Bolama (160 km, 4h)
Der heutige Tag führt Sie von Jemberem auf die erste Bijagos-Insel, nach Bolama, direkt dem Festland gegenüber liegend. Sie erreichen nach einer Fahrzeit von rund 4 Stunden das kleine Hafenstädtchen São João, von wo Sie mit einer Fähre nach Bolama übersetzen, der alten Hauptstadt von Portugiesisch-Guinea (1871-1941). Das alte Stadtzentrum,  stellenweise wie eine Geisterstadt wirkend - zerfallene alte Kolonialgebäude an leeren Strassen und Plätzen, zum Teil von Unkraut und Gestrüpp überwuchert- bietet heute das Bild einer versunkenen Epoche.
Sie übernachten im Prodepa Hotel in Bolama.

 

Tag 8 - Ein Ruhetag in Bolama - Africa Princess
Sie geniessen einen entspannenden Ruhetag in Bolama, spazieren durch die Stadt und entdecken dieses spezielle Stück Kolonialgeschichte Bolamas und des Bijagos-Archipel. Und, endlich: das erste Bad im Meer an einem der schönen Strände etwas ausserhalb der Stadt.
Im Hafen liegt die Africa Princess vor Anker, die Sie in folgenden 7 Tagen durch das Bijagos-Archipel führen wird. An Bord werden Sie von der Crew mit einem Willkommensdrink herzlich empfangen. Das Schiff hat 4 Zweibett-Kabinen mit jeweils eigener Dusche, ein grosses Panorama-Deck, eine gemütliche Esslaunch und eine Bar. Die Elektrizität an Bord liefert eine Solaranlage.

 

Tag 9: Insel Canhabaque, Besuch des Dorfes Inorei
Die Insel, die Sie zuerst ansteuern, heisst Canhabaque. Ihre Einwohner trotzten am längsten den damaligen Kolonialherren und behielten lange einen Grossteil ihrer Unabhängigkeit.
Sie besuchen das Dorf Inorei im Norden der Insel, das grösste von insgesamt 19 Dörfern auf dieser Insel. Im Dorf erwartet Sie eine Begegnung mit dem neuen König, dem Oronho.
Die Bijagos sind das einzige Volk Guinea-Bissaus, das ursprünglich und auch heute noch weitgehend einer matriarchalen und matrilinearen Gesellschaftsstruktur folgte. Die Bijagos auf Canhabaque sind Traditionen, wie dem Matriarchat, im Vergleich zu den anderen Inseln des Archipels, noch am meisten verhaftet.
Anschliessend bleibt viel Zeit zum Baden und für ausgiebige Strandspaziergänge mit einem Picknick. Sie ankern zunächst  in der nahe gelegenen Damião-Bucht, benannt nach einem König des Dorfes Inoda im 19. Jh., und fahren dann noch ein Stückchen weiter zur Barel-Bay an der Ostküste von Canhabaque.
 
Tag 10 - Insel Canhabaque, Besuch der Dörfer Bine und Ancutum, Strand von Ancutum und Sueste Point
Auf der westlichen Inselseite gehen Sie heute in der Bine Bay vor Anker. Mit unseren Beibooten fahren Sie durch die Mangroven und gelangen nach einem kurzen Spaziergang durch einen Palmenwald zu den beiden Inseldörfern Bine und Ancutum und tauchen weiter in die faszinierende Kultur der Inselbewohner ein.
Wie jeden Tag besteht auch heute die Möglichkeit zum Baden und zum gemütlichen Picknick am Strand. Die heutigen Strände sind die Ancutum Beach und  der Sueste Point im Westen und Süden von Canhabaque. Sie geniessen die Ruhe der traumhaften Sandstrände. Abendessen an Bord.


Tag 11 - Maritimer Nationalpark Joao Vieira und Poilão – Besuch der Inseln Meio und Poilão
Der Parque Nacional Marinho João Vieira e Poilão mit einer Gesamtfläche von 495 km2 wurde im Jahr 2000 gegründet, um die Brutplätze von zahlreichen Tierarten, speziell einiger Meeresschildkrötenarten zu schützen. Er ist bekannt für seine extrem artenreiche Pflanzenwelt, wie sie weltweit nur sehr selten zu finden ist. Er umfasst das Gebiet der 4 im äussersten Südosten des Archipels gelegenen unbewohnten Inseln João Vieira, Cavalos, Meio und Poilão. Auf allen Inseln gibt es ausgedehnte Sandstrände.
Die winzigen unbewohnten Inseln Poilao und Meio werden von den Einheimischen des Bijagos-Archipels als heilige und magische Orte angesehen. Auf Meio und Poilão befinden sich die wichtigsten und grössten Seeschildkrötenkolonien. Fünf von sieben Arten der Meeresschildkröten sind hier beheimatet, darunter die Grüne Meeresschildkröte (Chelonia Myda). Jedes Jahr von September bis Dezember legen hier Tausende von Schildkröten ihre Eier ab. Die Insel ist einer der wichtigsten Brutplätze dieser Art im gesamten Atlantik. Mit etwas Glück werden Sie Zeugen dieses wundervollen Naturschauspiels, wenn die kleinen Schildkröten aus ihren Eiern schlüpfen und den Weg ins Meer suchen.    

Tag 12 - Maritimer Nationalpark Joao Vieira und Poilão  – Besuch der Inseln Cavalos und Joao Vieira
Die nur etwa 6 km2 grosse Ilha João Viera ist für viele die schönste der Bijago-Inseln. Auch sie ist ein Brutgebiet für Meeresschildkröten. Cavalos und João Vieira bieten wiederum herrlichste Sandstrände inmitten einer betörenden Natur. Der Strandspaziergang auf João Vieira führt an Pelikankolonien vorbei zum kleinen Parkmuseum mit seinem heiligen Wald. Am Nachmittag kehren Sie zu einem Drink im Campement Chez Claude ein, einem der wenigen Strandrestaurants des Archipels insgesamt.

Tag 13 - Nationalpark Orango – Insel Orangozinho, Besuch des Dorfes Uite und Strand von Ponta Canapa
Der Ilhas de Orango National Park wurde im Jahr 2000 gegründet und hat eine Landfläche von 268 km2. Auf den 5 Hauptinseln des Parks leben etwa 2500 Menschen. Wie die vorhergehenden Parks bietet auch der Orango-Nationalpark einen einzigartigen Mix an Landschaftstypen. Die vorherrschenden Landschaftstypen sind Palmen- und Mangrovenwälder, Trockenwälder, Küsten- und Feuchtsavanne sowie Sandstrände und Felsküste und Süsswasserlagunen. Der Park ist natürlich wiederum ein Paradies für zahlreiche Tier- und Vogelarten.
Sie besuchen die Insel Orangozinho im Südosten des Parks und werden empfangen von den Bewohnern des Dorfes Uite.

Tag 14 - Nationalpark Orango - Insel Orango Grande, Besuch des Dorfes Anôr
Sie besuchen heute die mit 122 km² grösste Insel des Nationalparks: Orango Grande, das Herz des Parks. Eine schweizer Stiftung und eine spanische Organisation zum Schutz von Gebieten hoher Biodiversität weltweit entwickeln zusammen mit der lokalen Bevölkerung ein Ökotourismus-Konzept für die Region - zum Schutz der Natur und ihrer bedrohten Arten, aber auch, um der einheimischen Bevölkerung eine Einnahmequelle zu erschliessen.
Sie betreten die Insel im Dorf Eticoga an der Westküste, eines der wenigen Dörfer, das über eine gewisse Infrastruktur verfügt. In Eticoga befinden sich die Begräbnisstätten der Bijagos-Könige und -Königinnen, darunter das Grab der legendären Priesterin und Königin Pampa Kanyimpas, die mehr als 100 Jahre alt geworden sein soll, die Position der Frauen auf der Insel nochmals stärkte und 1923 einen Friedensvertrag für die Inselbevölkerung mit den Portugiesen aushandelte.
Neben wiederum einer reichen Flora und Fauna ist die Insel die Heimat der Salzwasser-Nilpferde und -Flusspferde. Die Süsswasserlagunen auf Orango sind die idealen Orte, um die berühmten Zwergflusspferde beobachten zu können. Die hier lebenden Exemplare sind die einzigen weltweit, die zugleich auch im Meereswasser leben. Die beste Zeit für die Beobachtung der Flusspferde ist von September bis März. Am Nachmittag besuchen Sie das Dorf Anôr im Südosten der Insel.
   
Tag 15 - Schiffspassage nach Bissau, Rückflug nach D, CH
Am letzten Tag Ihrer Bijago-Kreuzfahrt bringt Sie die Africa Princess zurück nach Bissau. Unterwegs steuern Sie noch einmal einen der Strände von Canhabaque an und geniessen die verbleibenden Stunden, um die Schönheit des Archipels und die vielen bewegenden Erlebnisse noch einmal an sich vorbei ziehen zu lassen. Am Nachmittag erreichen Sie den Hafen von Bissau und treten am Abend Ihren Rückflug an.

 

Anmerkung:

Diese Reise hat aufgrund der Kabinenkapazität der Africa Princess maximal 8 Teilnehmer. Für größere Gruppe bieten wir eine ähnliche Reise mit Hotelübernachtungen an. Fragen Sie uns!